Milchzahnkaries: Epidemiologie, Entstehung und Prävention

Diese Übersichtsarbeit überfrühkindliche Karies (= Milchzahnkaries) zeigt auf, dass diese Erkrankung weltweit noch immer eine große Herausforderung darstellt. Selbst in Deutschland sind aktuellen Zahlen zufolge ca. 50% der Erstklässler (6-7 Jahre alt) betroffen.

Ein hoher Zuckerkonsum und eine unzureichende Zahnpflege führen dazu, dass Bakterien sich vermehren und Säuren produzieren können. Die Säuren (primär Milchsäure) lösen den Zahnschmelz auf, was in der Folge zu einer Lochbildung und somit einer Karies führt. Die Milchzahnkaries kann rascher fortschreiten als Karies an bleibenden Zähnen: Milchzähne haben einen nur etwa halb so dicken Zahnschmelz wie bleibende Zähne (ca. 0,5 bis 1 mm vs. ca. 1 bis 2 mm). Milchzähne haben zudem eine weniger organisierte Mikrostruktur. Durch die zuckerreiche Nahrung findet eine Verschiebung des ökologischen Gleichgewichtes in der Mundhöhle und auf der Zahnoberfläche statt: Interessanterweise können von den über 600 bekannten Bakterienarten viele verschiedene eine Karies auslösen. Es gibt nicht den einen Hauptverursacher.

Zahn 54 vestibulär (außen) mit Zahnbelag (Plaque)
Bild 1: Zahn 54 vestibulär (außen) mit Zahnbelag (Plaque)
Zahn 83 mit einer deutlich sichtbaren Karies
Bild 2: Zahn 83 mit einer deutlich sichtbaren Karies
Zahn 52 mit einer Karies im Zahnzwischenraum
Bild 3: Zahn 52 mit einer Karies im Zahnzwischenraum
Milchzahngebiss
Bild 4: Milchzahngebiss

Wenn der Zahnbelag (Plaque) durch Zähneputzen nicht vollständig entfernt wird (Bild 1), kann Karies am Zahn (Bild 2) oder in den Zahnzwischenräumen (Bild 3) entstehen.

Die Prävention der Milchzahnkaries kann über eine reduzierte Zuckeraufnahme und eine angepasste Zahnpflege gelingen. Bei der Zahnpflege ist es wichtig, dass die Eltern die Kinder tatkräftig unterstützen, bis diese eigenständig in der Lage sind, die Zähne gründlich zu putzen. Vielfach wird bei Zahnpasten auf Fluoride gesetzt. Für Kinder werden häufig 500 ppm Fluorid empfohlen. Es ist jedoch bereits seit 2010 bekannt, dass eine Kariesprophylaxe erst ab 1000 ppm Fluorid zuverlässig nachgewiesen ist. Da eine Zahnpasta mit mehr als 500 ppm Fluorid das Fluorosenrisiko (Entstehung von dauerhaften Verfärbungen der Zähne) bei Verschlucken steigert, sind alternative Ansätze gefragt. Diese alternativen Ansätze basieren auf biomimetischen Wirkstoffen: Hierzu zählt auch Hydroxylapatit. Hydroxylapatit kann Karies vorbeugen und ist bei Verschlucken unbedenklich. Im Magen löst es sich auf und setzt Calcium- und Phosphat-Ionen frei.

Somit eignet sich unter anderem insbesondere für Kinder der biomimetische (körpereigene) Wirkstoff Hydroxylapatit für die Kariesprophylaxe bei Kindern.

Für mehr Informationen lesen Sie bitte die Studie mit dem Titel "Early Childhood Caries: Epidemiology, Aetiology, and Prevention".

Quelle: Meyer, F. & Enax, J. Early childhood caries: Epidemiology, aetiology, and prevention. Int. J. Dent. 2018, 7, (2018).