Karies bei Kindern und Babys
Frühkindliche Karies ist nach wie vor ein Problem in der Gesellschaft. Auch wenn sich die Kinder-Zahnpflege durch vielerlei Maßnahmen schon deutlich verbessert hat, sind kariöse Zähne bei Babys und Kindern immer noch weit verbreitet.
In diesem Artikel erfahren Sie, wie Karies entsteht und wie Sie Karies bei Ihrem Kind erkennen, noch bevor das sprichwörtliche Loch im Zahn sichtbar wird. Darüber hinaus erfahren Sie, welchen Einfluss die Zahnfäule bei Milchzähnen auch für die bleibenden Zähne haben kann und Sie erhalten Tipps zur Vorbeugung.
Was sind Ursachen für Karies bei Milchzähnen?
Der Zahnschmelz bei Milchzähnen ist nur halb so dick wie der von bleibenden Zähnen. Die Bakterien auf den Zähnen produzieren nach dem Essen von zuckerhaltigen Lebensmitteln aggressive Säuren. Diese lösen Calcium und Phosphat aus dem Zahnschmelz heraus, der zu etwa 97 Prozent aus dem Mineral Hydroxylapatit besteht.
Wie entsteht daraus Karies? Wenn die Bakterien nicht richtig weggeputzt werden und weiterhin Säuren produzieren, wird der Zahnschmelz immer dünner und poröser. Da der Zahnschmelz von Milchzähnen ohnehin dünner ist, wird dieser schneller beschädigt. Bakterien können dann einfach in den Zahn eindringen und zu einer Entzündung führen, die Schmerzen mit sich bringt. So entsteht Karies bei Kindern und Kleinkindern noch schneller als bei Erwachsenen.
Speichel sorgt normalerweise dafür, dass sich der Zahnschmelz nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Mahlzeiten wieder härtet (remineralisiert). Diese natürliche Remineralisation der Zähne ist eine Hauptaufgabe des Speichels. Da über Nacht weniger Speichel produziert wird, ist es gerade vor dem Schlafengehen wichtig, die Kinderzähne gründlich zu putzen.
Das Karies-Risiko bei Milchzähnen steigt zudem durch den Verzehr von Süßigkeiten, langes Nuckeln an zuckerhaltigen Getränken oder unregelmäßiges sowie unsauberes Zähneputzen deutlich. Eltern sollten daher besonders auf eine ausgewogene Ernährung sowie regelmäßige Zahnpflege und Zahnprophylaxe achten.
Wie sieht Karies bei Milchzähnen aus?
Eine Milchzahnkaries bei Kindern und Kleinkindern können Eltern anhand verschiedener Symptome erkennen:
- Wenn Ihr Kind über Zahnschmerzen bei dem Verzehr von süßen, heißen oder kalten Speisen klagen.
- Auch weiße oder dunkle Verfärbungen am Zahn können auf Karies hindeuten.
- Im schlechtesten Fall erkennen Sie bereits ein Loch im Zahn. Sie sollten dann sofort einen Termin beim Zahnarzt vereinbaren.
Mit freundlicher Genehmigung des Quintessenz-Verlages (www.quintessenz.de). Abbildungen entnommen aus: Quintessenz 70 (2019), Nr. 5, KINDERZAHNMEDIZIN, Seite 526-532 „Mikrobiologie der frühkindlichen Karies“ Meyer, Frederic / Sztajer, Helena.
Lange zeigen sich jedoch keine oder nur sehr geringe Symptome. Ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt zur Kariesprophylaxe ist umso wichtiger, weil dieser schon frühe, nicht sichtbare Formen der Karies erkennen kann. Mittlerweile sind viele Zahnärzte sogar auf sensible Patienten eingestellt und haben ihre Tricks und Kniffe, um Kindern die Angst zu nehmen oder sie abzulenken.
Wie wird Karies bei Kindern behandelt?
Ihr Zahnarzt entscheidet anhand des Stadiums, welche Behandlung bei Ihrem Kind notwendig ist. Je länger der Zahn angegriffen wurde und je länger das Loch bereits besteht, desto aufwendiger wird der Eingriff sein. Sie sollten deshalb immer so früh wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen.
Warum ist die Pflege der Milchzähne ebenso wichtig wie die der bleibenden Zähne?
Eine Zahnkaries bei Kindern oder Babys mit Milchzähnen wirkt sich auch auf die bleibenden Zähne aus. Zur Vorbeugung ist eine gründliche Zahnpflege mit regelmäßigem Putzen bereits ab dem ersten Zahn wichtig.
Zudem leiden Kinder mit (Milchzahn-)Karies nicht nur an den damit verbundenen Schmerzen im Alltag: Kinderkaries kann zum Beispiel auch Sprachstörungen und Zahnfehlstellungen der bleibenden Zähne zur Folge haben. Die Zahngesundheit begleitet jeden von uns ein Leben lang.
Wie kann Karies bei Kindern vorgebeugt werden?
Damit ein Loch gar nicht erst entsteht, kommt es gerade bei Milchzähnen auf eine gute Kariesprophylaxe an. Dazu gehört der Schutz des Zahnschmelzes vor Demineralisierung. Bakterien und Säuren lösen Mineralien aus dem Schmelz und machen ihn so anfällig für Karies.
Gründliches und regelmäßiges Zähneputzen entfernt Speisereste und Zahnbeläge, in denen sich die Bakterien besonders wohl fühlen. Neben der natürlichen Remineralisation durch Speichel, gibt auch die Zahnpasta den Milchzähnen wertvolle Mineralien zurück.
Für den zusätzlichen Schutz vor Karies und für die Remineralisation der Milchzähne, eignet sich das KAREX Zahnschutz-Gel. Es bildet eine Schutzschicht auf dem Zahn, welche es den Bakterien erschwert, sich am Zahn anzuhaften. Das Zahnschutz-Gel ist eine passende Ergänzung zur täglichen Zahnpflege.
Video: Prophylaxe-Tipps von der Dentalhygienikerin
Neben der gründlichen Zahnpflege ab dem ersten Zahn, ist auch darauf zu achten, dass die Kinder sich ausgewogen ernähren und möglichst wenig Zucker konsumieren, denn Zucker aktiviert die Kariesbakterien.
Ernährung und Karies: Schadet Obst den Zähnen?
Bei einer ausgewogenen Ernährung stehen auch Obst und Früchte auf dem Speiseplan. Hierbei gilt es für die Eltern jedoch zu beachten, dass Obst Kindern oft so gut schmeckt, weil es süß ist. Die Süße kommt häufig vom Fruchtzucker (Fructose) und anderen Zuckerarten, der von vielen Mikroorganismen aufgenommen und in Säuren umgewandelt werden kann. Diese Säuren führen zu Karies.
Obstsorten mit viel Fruchtzucker | Obstsorten mit viel Saccharose | Obstsorten mit Säuren |
---|---|---|
Bananen | Pfirsiche | Orangen |
Kirschen | Datteln | Grapefruits |
Birnen | Melonen | Blaubeeren |
Feigen | Ananas |
Tipps für den gesunden Verzehr von Obst für die Zähne:
- Den Mund nach dem Verzehr von säurehaltigem Obst mit Wasser oder Milch ausspülen und erst dann die Zähne putzen. Nach dem Verzehr von zuckerhaltigen Speisen, kann direkt geputzt werden.
- Einfach mal einen Obstsalat mit Joghurt oder Quark servieren. Die Kinder werden es lieben und das enthaltene Calcium hilft dabei, den Zahn vor Säuren zu schützen.
Tipps für die Zahnpflege gegen Karies
Eine sorgfältige und regelmäßige Zahn- und Mundpflege ist die Basis für gesunde Milchzähne, die wiederum wichtig für ein gesundes und schönes bleibendes Gebiss sind. Hierbei ist darauf zu achten, dass beim regelmäßigen Putzen alle Zähne erreicht werden, die Backenzähne sind zum Beispiel schwerer zu erreichen, dürfen aber keinesfalls vernachlässigt werden.
Mit der richtigen Zahnputztechnik, der KAI-Methode, läuft die Zahnpflege immer in einer bestimmten Reihenfolge ab: Zuerst werden die Kauflächen geputzt, danach die Außenflächen und zum Schluss die Innenflächen der Zähne gereinigt. Das können sich Kinder super merken und so wird auch bestimmt kein Zahn vergessen. Sicherheitshalber sollten Eltern bis ins Grundschulalter die Zähne nochmal nachputzen.
Außerdem können ältere Kinder rechtzeitig mit dem Gebrauch von Zahnseide vertraut gemacht werden, um die Zahnzwischenräume zu reinigen - am besten 1x täglich abends vor dem Zähneputzen. Der Einstieg ist mit kindgerechten Zahnseide-Sticks am einfachsten.
Sofern das Kind das Mundspülen beherrscht (und diese nicht verschluckt), hilft eine milde, alkoholfreie Mundspülung. Speisereste werden so aus den Zwischenräumen gespült und die Plaquebildung zusätzlich zum Zähneputzen reduziert.
Darüber hinaus ist ein regelmäßiger Besuch beim Zahnarzt wichtig für die Zahngesundheit und Kariesprophylaxe bei Kindern und Kleinkindern. Spätestens ab dem dritten Lebensjahr sollten die halbjährlichen Untersuchungstermine wahrgenommen werden.
Wieso bietet Karex keine Kinderzahnpasta mit Fluorid an?
Die Karex Kinderzahnpasta mit dem zahnverwandten Wirkstoff BioHAP, auch bekannt als biomimetischer Hydroxylapatit, ist für alle Altersstufen zur Kariesprophylaxe geeignet. Zudem müssen Sie sich bei Kinder Karex keine Sorgen machen, wenn Ihr Baby oder Kind einmal Zahnpasta verschlucken sollte. Der zahnverwandte Wirkstoff ist gut verträglich und löst sich im Magen einfach auf. Bei Fluorid muss eine maximal zulässige Konzentration beachtet werden, die je nach Alter unterschiedlich ist. Es gilt zu viel Fluorid zu vermeiden, weil sonst Fluorosen (Flecken auf den bleibenden Zähnen) entstehen können.