Tiefenremineralisation von Karies mit BioHAP

Einleitung

In Deutschland hat fast jedes zweite Kind in der ersten Klasse Karies. Noch erschreckender sind die Zahlen bei den 3-jährigen Kindern. Die Zähne, die gerade erst in die Mundhöhle durchgebrochen sind, sind schon fast bei jedem 5. Kind kariös. Auch wenn die Milchzähne bis zum 12. Lebensjahr komplett durch die bleibenden Zähne ersetz werden, erfüllen sie wichtige Funktionen. Zudem bedeutet jede Karies Schmerzen für die Kinder. Schmerzen, die vermieden werden können. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist das Zähneputzen mit einer geeigneten Zahnpasta, die Karies vorbeugt. Da Kinder - vor allem Kleinkinder - häufig (fast) die gesamte Zahnpasta während des Putzens verschlucken, ist ein nicht-toxischer Wirkstoff zu empfehlen. BioHAP (biomimetischer Hydroxylapatit) ist ein Wirkstoff, der auf Grundlage der Zahn-Biologie entwickelt wurde.

Fragestellung

Kann BioHAP beginnende („initiale“) Karies remineralisieren und die Kariesentstehung verhindern?

 

Material und Methoden

Diese Studie wurde in der renommierten amerikanischen Forschergruppe von Amaechi et al. durchgeführt. Die Studie fand unter Mundhöhlenbedingungen („in situ“) statt. Insgesamt nahmen 30 Probanden an der Studie teil. Den Probanden wurden Prüfkörper von Milchzähnen in den Mund eingesetzt. Diese Prüfkörper hatten teilweise initiale kariöse Läsionen. Über einen Zeitraum von 14 Tagen nutzen die Probanden entweder eine Kinderzahnpasta mit Fluorid oder eine Kinderzahnpasta mit BioHAP (KINDER KAREX). Nach einer „Auswaschphase“ von 7 Tagen wurden die Gruppen vertauscht (sog. „Cross-over Design“). Es handelte sich um eine Doppelblindstudie (weder Proband noch Arzt wusste, welche Zahnpasta genutzt wurde). Die Prüfkörper wurden anschließend mit modernsten Methoden untersucht. Der Goldstandard für die Untersuchungsmethode von derartigen kariösen Läsionen ist die sogenannte Transversale Mikroradiographie (TMR).

Ergebnisse

Beide Zahnpasten remineralisieren initiale Kariesläsionen. Ferner verhinderten beide Zahnpasten die Entstehung neuer Karies. BioHAP und Fluorid führen zu einem Mineralgewinn und zeitgleich einer Abnahme der Läsionstiefe. Bei genauer Betrachtung der Prüfkörper fiel auf, dass die Art der Remineralisation sich zwischen Fluorid und BioHAP unterscheidet: Während Fluorid lediglich zu einer oberflächlichen Remineralisation führt (und die kariöse Läsion darunter bestehen bleibt), remineralisiert BioHAP die Karies gleichmäßig (homogen) bis in die Tiefe.

Schematische Abbildung nach Amaechi et al. 2019: BioHAP remineralisiert (initiale) kariöse Läsionen homogen bis in die Tiefe.
Schematische Abbildung nach Amaechi et al. 2019: BioHAP remineralisiert (initiale) kariöse Läsionen homogen bis in die Tiefe.

Schlussfolgerung

Die Kinderzahnpasta mit BioHAP (KINDER KAREX) remineralisiert (initiale) kariöse Läsionen genauso gut wie eine Kinderzahnpasta mit Fluorid. BioHAP führt allerdings dazu, dass die Läsion gleichmäßig und bis in die Tiefe remineralisiert wird.

Für mehr Informationen lesen Sie bitte die Studie mit dem Titel "Comparative efficacy of a hydroxyapatite and a fluoride toothpaste for prevention and remineralization of dental caries in children".

Quelle: Amaechi, B. T. et al. Comparative efficacy of a hydroxyapatite and a fluoride toothpaste for prevention and remineralization of dental caries in children. BDJ Open 5, 18 (2019).